Ich war mal wieder in Travemünde. Dieser kleine unscheinbare Vorort Lübecks, an dem das Herz meines Liebsten hängt. Die Skyline ist geprägt von dem Maritim-Hotel mit seinem deutlichen 70er Jahre Charme und der einzige Grund warum man in Travemünde überhaupt von einer Skyline reden kann. Mit einer Fähre kann man die Mündung der Trave überqueren und die wenig erschlossenen Strände im wilden Osten der Republik erreichen. Hier besteht noch die Chance auf eine Stück Strand ohne Grenzwälle-bauende Strandkorbbesitzer, auch Imbissbuden finden sich kaum. So kann man lange ausgedehnte Strandtage verbringen und abends ausgehungert nach Travemünde zurückkehren. Das Salz ist in kleinen Inseln auf der sonnenverbrannten Haut getrocknet und es gibt nix Besseres als sich direkt am Hafen in eine der simplen Fischerbuden zu setzten und eine Scholle Finkenwerder Art – Speck geht immer – und ein kühles Pils in der untergehenden Sonne zu genießen. Das Wetter hat dieses Jahr – wie überall im Norden – nun leider nicht richtig mitgespielt. Weder Salz noch Sonne brannten auf der Haut und abends passte eine wärmende Suppe schon ganz gut auf die Speisekarte! Ganz ohne Fisch geht es natürlich nicht und so gab es zu einer Kartoffel-Apfelsuppe geräucherten Aal aus einer der schönen Räucherbuden am Hafen!
Kartoffel/ Apfel/ Aal
(4 Portionen)
500g Kartoffeln
2 säuerliche mittelgroße Äpfel
1 Zwiebel
4 Zweige Majoran
700ml Gemüsefond
1 EL Distelöl
1 EL Butter
1 EL Apfelessig
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
Räucheraal, Menge nach Belieben
Die Zwiebel schälen und fein hacken. Die Kartoffeln schälen und würfeln. Die Äpfel schälen, entkernen und ebenfalls in Würfel schneiden. Die Zwiebeln in Butter und Öl bei mittlerer Hitze glasig dünsten. Die Äpfel und die Kartoffeln kurz mit andünsten. Den gewaschenen Majoran dazugeben und mit Gemüsefond auffüllen. Etwa 20 Minuten köcheln lassen. Die Majoranzweige entfernen. Die übrigen Zutaten mit einem Zauberstab zu einer sämigen Suppe pürieren. Mit dem Apfelessig, Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Haut vom Aal abziehen und das Filet von der Gräte lösen. Jeweils ein Stückchen Aal auf einem Teller setzten und mit der Suppe auffüllen.
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