Letzte Woche habe ich mich gegen 19.20Uhr – viel zu spät und etwas abgespannt – ins Taxi geschwungen. Nachdem ich meine kleine Raupe aus der Kita abgeholt hatte, durfte ich mich mit ihren Launen auseinandersetzten. Sie geht stramm auf die zwei Jahre zu. Ein Alter vor dem mich schon unser Kinderarzt gewarnt hatte. Die derzeitigen meist verwandten Worte: nein, meins, mehr … Eine fatale Kombination. Aber was erzähl ich, das werden viele von Euch kennen. Spielzeug flog durch die Gegend, das Abendessen landete auf dem Boden, Zähne wollten nicht geputzt werden. Die Babysitterin wurde angenommen und so hatte ich immerhin 10 Minuten mich aufzuhübschen und dem Abend entgegenzusprinten.
Ich war eingeladen zu einem Event des Dinnerclubs YouDinner.
Am Eingang eines Bürogebäudes erwartete mich Herr Nimmersatt und wir hetzten in den 7. Stock zur DoEatery, glücklicherweise per Fahrstuhl . Die DoEatery ist eine Eventlocation in der Hamburger City mit Dachterrasse und tollem Ausblick. Dort wurden wir namentlich und herzlich von einer strahlenden Catharina empfangen, der Stress des Tages perlte sofort ab. Catharina drückte uns einen Cremant und ein Amuse bouche in die Hand und führte zusammen mit Miguel, einem der Gründer von YouDinner, durch den weiteren Abend.
Das Thema: Fleisch ist mein Gemüse. Herr Nimmersatt hatte sich das Thema ausgesucht. Nicht, dass ich nicht auch passionierte Fleischesserin wäre, aber es werden so viel interessante Themen angeboten, dass es mir schwer gefallen ist, mich für einen Event zu entscheiden. Stevan Paul zum Beispiel berichtete letztens auf Nutriculinary über einen YouDinner-Abend unter dem Motto „Good Bye, Lenin“ und wurde danach sogar Mitglied des Dinnerclubs.
Aber der Reihe nach: Die Atmosphäre war von Anfang an entspannt, alle waren per Du, der ein oder andere kannte sich schon von vorherigen Events und man saß an einer langen Tafel mit freier Platzwahl. Uns gegenüber saß eine Gruppe Anfang 30iger, die sich auch einen kinderfreien Abend gönnten. Die beiden Jungs sind als Gäste mitgekommen. Die junge Mutter ist Clubmitglied. Sie gehe gerne und gut Essen und gönne sich einmal im Monat eine Auszeit, aber sie sitze nicht gerne alleine im Restaurant – eine Verlegenheit, in die sie bei den Events nicht kommt. Ergänzt wurde die Runde u.a. durch den Herausgeber eines Foodmagazins, Miguel, dem Mitgründer und langjährigem Maître des Vendôme, und anderen Genussmenschen jeden Alters. Die Veranstaltung war in Kooperation mit Otto Gourmet entstanden und es gab Fleisch satt. Ein Highlight war eine Querverkostung mit auf den Punkt gegrilltem Fleisch. Jeder bediente sich zwanglos mit Gabeln von Tellern, die rumgereicht wurden – später auch mit Fingern – und probierte die Köstlichkeiten. Dazu gab es Grilltipps passend zum Saisonstart und eine kleine Warenkunde durch Stefan und Fabian von Otto Gourmet. Der Wein floss reichlich und in Strömen.
Insgesamt war es ein wunderbarer Abend in entspannter Atmosphäre, der den Alltag vergessen ließ. Mit Vergnügen werde ich wieder teilnehmen und über eine Mitgliedschaft denke ich ernsthaft nach!
Und wie funktioniert der Dinnerclub? YouDinner bietet in verschiedenen Städten Deutschlands Dinnerevents an, ähnlich wie die mittlerweile etablierten Supperclubs. Ein Dinner besteht meist auf fünf Gängen, Wein und Wasser sind im Preis inkludiert, die Gäste speisen an lange Tafeln im Familystyle, Töpfegucken und ein Austausch mit den Köchen ist erwünscht. Der Supperclub will einen Blick hinter die Kulissen der Sterneköche geben. Als Mitglied genießt man einen Preisvorteil. Zusätzlich gibt es exklusive Events nur für Mitglieder. Auf den angebotenen kulinarischen Kurztrips werden die besten Restaurants der Welt besucht, die Küchen werden inspiziert und die Dinners finden direkt vor Ort, also in der Küche, statt – mehr geht nicht, oder?
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