Für mich gibt es kaum etwas Schöneres als am Strand von Gordon’s Bay (Western Cape, Südafrika) mit Freunden zu grillen. Letztes Jahr brachten mein Freund Tim und sein Bruder Erol in Sirup eingelegte Feigen mit, hausgemacht selbstverständlich. Sie schmeckten köstlich zu dem Most-Brot, das Erol ebenfalls selbstgebacken hatte. Den Most hatte er von Vergenoegd, ein wunderschönes Weingut mit prämierten Gänsen und dem tollen kleinen Restaurant Pomegranate, das regelmäßig Harvest-Dinner veranstaltet: Gesellige Menschen an einer langen Tafel, die bei einem mehrgängigen Menü Weine verkosten und zwischendurch Trauben stampfen. Ein traumhaftes Erlebnis.
Die Idee das Most-Brot nachzubacken, gab ich schnell auf. Es existierte kein Rezept, stattdessen wurde es nach Gefühl gebacken, mit ungenauen Mengen- und Zeitangaben. Ohne jemals bei der Herstellung dabei gewesen zu sein, nach Gefühl ein Brot zu backen… Dazu reicht meine Brotbackerfahrung nicht aus.
Was die Feigen anging, war ich guter Hoffnung, bis ich erfuhr, dass man unreife Feigen braucht, die ich wiederum – in Ermangelung eines Feigenbaumes im Garten – nun auch nicht so leicht auftreiben konnte.
Vor zwei Wochen war Tim in Deutschland zu Besuch. Wir waren zum Sightseeing in Potsdam und dort, in einer sehr schönen Gartenanlage, stießen wir auf Feigenbäume voll von unreifen Feigen! Eine Gelegenheit, die ich mir nicht entgehen lassen konnte. Mittlerweile weiß ich von Freunden, die Feigenbäume besitzen und an denen die Feigen hier in Deutschland selten reifen und oft ungenutzt verfaulen. Es gibt eine Rettung: Feigen in Sirup.
Feigen/ Sirup
(1 Weckglas)
500g Feigen
etwa 500g Zucker
500ml Wasser
1 EL Salz
4 Nelken
1 Feigenblatt
Die Feigen waschen und mit einer Reibe die Haut leicht anrauhen und mit einem Messer am Boden kreuförmig einritzen, so dass später der Sirup besser aufgenommen werden kann. Dann die Feigen in leicht gesalzenem Wasser für etwa 15 Minuten kochen. Danach können die Feigen grau und schrumpelig aussehen. Das Wasser vorsichtig ausdrücken ohne die Feigen zu zerstören und einige Stunden ruhen lassen. Das Gewicht der Feigen in Zucker abmessen und mit dem Wasser und dem Saft der Zitrone zu Sirup verkochen, in den Sirup die Nelken und das Feigenblatt legen. Die Feigen hinzugeben und erneut etwa 15 Minuten einkochen. Die Flüssigkeit sollte zu einem Sirup verkochen, ggf. Wasser nachgießen. Das Feigenblatt entfernen und die Feigen mit dem Sirup in ein sauber ausgekochtes Einweckglas geben. Das Ganze mindestens einen Tag ziehen lassen. Et voilà.
Ich verarbeite meine kleinen grünen Herbstfeigen (1,3 Kilo) das zweite Mal nach deinem Rezept. Mit kleiner Ergänzung. Ich verarbeite die Schale der Biozitronen mit. In schmale Streifen geschnitten werden sie zusammen mit den Feigen gekocht und dann laut Rezept weiter verarbeitet. Passt gut und schmeckt super!
Gruß Antje
Liebe Antje, vielen Dank für die Rückmeldung. Das hört sich toll an! Muss wohl dringend mal wieder nach Potsdam! 😉 Herzliche Grüße aus Hamburg, Pia
Das kann ich mir gut vorstellen meine Freundin hat das ohne Zitronen gemacht, aber das war einfach zu süß.
Ich freue mich sehr über den Austausch und die neuen Anregungen! Herzliche Grüße, Pia
Vielen Dank für dies tolle Rezept! Jetzt kann ich am Ende der Saison endlich auch aus den vielen, vielen unreifen Feigen noch etwas Leckeres machen. (Bei den reifen hatte ich kein Problem 😉
Habe aber so 2 kg unreife Feigen noch vor dem Frost gerettet.
Liebe Grüße nach Hamburg
Wie schön, sehr gerne. Das freut mich sehr! Herzliche Grüße zurück.