Kennt ihr das, ihr wollt ein Rezept nachkochen, freut Euch schon riesig auf das Essen, fangt an zu kochen und plötzlich… : das Fleisch soll über Nacht mariniert werden. What?!
So ist es mir mit folgendem Rezept ergangen. Es war reines Glück, vielleicht auch Karma, dass wir ein frisches Babka zum Osterfrühstück hatten. Denn ich wollte eins der Osterbrote einer Freundin schenken und die hätte es nur Karfreitag abholen können, so dass ich einen Tag früher als geplant anfing. Als ich nämlich langsam – am Karfreitag – anfing, mich an das lange lange Rezept zu begeben und es Schritt für Schritt durchging, musste ich feststellen: Der Teig sollte bestenfalls über Nacht im Kühlschrank gehen. Annika hingegen hatte Pech…die nächste Übergabe in diesen social-distanzierten Zeiten, glückt erst am Ostersonntag.
Ja, ich gebe zu, dass Problem könnte man lösen, indem man VORHER das Rezept aufmerksam durchliest, aber wer liest schon Bedingunsanleitungen?!? Warum steht nicht einfach dick und unterstrichen ÜBER den Rezepten: Achtung: Über Nacht marinieren, über Nacht gehen lassen etc…
Ich war in jedem Fall superhappy schon Freitag begonnen zu haben und so konnten wir heute, am Ostersonntag, ein wunderbar fluffiges, süßes und saftiges Schokoladenbaka frühstücken. Ja, für Euch ist es jetzt zu spät. Aber jetzt wißt ihr ja: nächstes Jahr früh genug anfangen!
Schokoladenbabka nach Ottolenghi
(2 Brote)
Achtung, den Teig über Nacht im Kühlschrank gehen lassen! Frühzeitig anfangen!
Teig
530 g Mehl, plus zum Bestäuben
100 g Zucker
150 g zimmerwarme Butter, gewürfelt
2 TL Trockenhefe
Schale 1 Bio-Zitrone, gerieben
3 Eier
1/3 TL Salz
Füllung
50 g Puderzucker
30 g Kakaopulver
120 g geschmolzene Butter
130 g geschmolzene Zartbitterschokolade
100 g Pekannüsse
2 EL Zucker
In der Rührschüssel einer Küchenmaschine Mehl, Zucker, Hefe und Zitronenschale vermischen. Eier, 120 ml lauwarmes Wasser hinzugeben, zuerst bei niedriger Geschwindigkeit, anschließend für 3 Minuten auf mittlerer Stufe kneten.
Salz und 150 g zimmerwarme Butter nach und nach hinzufügen. Den Teig etwa 10 Minuten auf mittlerer Stufe wiederkennten bis er glatt und elastisch ist. Löst sich der Teig nicht von der Schüssel, kann noch gelegemtlich etwas Mehl hinzugefügt und untergerührt werden.
Eine große Schüssel mit Pflanzenöl einfetten, den Teig hineinlegen, mit Frischhaltefolie abdecken und mindestens einen halben Tag – besser über Nacht – im Kühlschrank gehen zu lassen.
Zwei Kastenformen (je ca. 23 x 10 cm) mit etwas Öl einfetten und die Böden mit Backpapier auslegen. Den Teig in zwei Portionen teilen. Eine Portion zugedeckt im Kühlschrank lassen.
Für die Füllung den Puderzucker mit Kakaopulver, Schokolade sowie die geschmolzene Butter zu einer homogenen Paste verrühren.
Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem ca. 40 x 30 cm großem Rechteck ausrollen und die Ränder begradigen. Die Hälfte der Schokoladenmischung mit einer Palette oder einem großen Messer gleichmäßig darauf verstreichen. Dabei rundherum einen 2 cm breiten Rand frei lassen. Die Hälfte der Nüsse und danach eine der beiden Esslöffel Zuckers darüberstreuen.
Den Teig von der schmalen Seite her einrollen. Den frei gelassenen Rand mit etwas Wasser bepinseln und den Teig komplett einrollen und andrücken. Die Rolle so hinlegen, dass die Naht nach unten zeigt.
Die Enden der Rolle abschneiden. Anschließend wird sie mit einem scharfen Messer der Länge nach halbiert und die beiden Teile zu einem Zopf flechten.
Den Zopf vorsichtig in eine der Kastenformen heben, mit einem leicht befeuchteten Geschirrtuch abdecken und nochmals für 1-1,5 Stunden an einem warmen Platz gehen lassen.
Mit dem zweiten Teigstück genauso verfahren, wie mit dem ersten.
Den Backofen auf 190 Grad vorheizen und die Formen abgedeckt für etwa 30 Minuten backen.
In der Zwischenzeit den Sirup herstellen. Dazu 260 g Zucker mit 160 ml Wasser bei mittlerer Hitze in einem Topf zum Kochen bringen. Sobald sich der Zucker aufgelöst hat, den Topf vom Herd nehmen und den Sirup etwas abkühlen lassen. Die beiden Kuchen sofort nach dem Backen damit begießen bis der Sirup vollständig aufgebraucht ist.
Die Kuchen in der Form abkühlen lassen, bis sie nur noch laufwarm sind. Aus der Form nehmen und vollständig auskühlen lassen.
Mein Babka war aussen schön braun und innen total matschig/patzig….Habe mich genau an das Rezept gehalten….woran könnte das liegen? Geschmacklich ist es gut, zumindest die äusseren Enden, die sind durchgebacken.
Hmm. Das tut mir leid. Umluft oder Unter-/Oberhitze? Nicht jeder Ofen ist gleich, vielleicht braucht Deiner niederigere Temperturen und eine längere Backzeit. Allerdings verändert auch die hitze an Tagen wie heute den Teil. Meine Broteteige zum Beispiel werden bei den Temperaturen auch immer zu flüssig und gebacken zu fest und zu wenig fluffig. Nicht aufgeben und vielleicht nochmal bei anderen Temperaturen versuchen! Herzliche Grüße aus dem sommerlichen Hamburg, Pia