Während man bei uns die Neighbour Goods Märkte bzw. Nachbarschaftsmärkte teilweise in Anlehnung an südafrikanische Vorbilder neu erfindet, haben diese in Spanien eine lange Tradition. Man trifft sich am späten Vormittag – das ist wohl auch dem Vorteil der Siesta geschuldet – auf dem Markt, trinkt ein Glas Wein, ein Bier und isst Kleinigkeiten – Jamón, Queso, allerlei Frittiertes und Tapas.
Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe die hiesigen Nachbarschaftsmärkte, aber sie wirken nicht so natürlich gewachsen und entspannt wie die spanischen Märkte mit den überdachten schattenspendenden Markthallen und traditionellen Ständen. Unsere Wochenmärkte geben das leider auch nicht in der Form her, zumal mein nächstgelegener für arbeitende Menschen völlig ungeeignet ist, mit Öffnungszeiten nur Dienstag- und Freitagvormittag….Boquerones fritos sind das Leibgericht von meinem Liebsten und mir, gerne in Aioli getunkt aber auch einfach mit ein wenig Zitronensaft. Davon gibt es nie genug, egal zu welcher Zeit.
Aioli kann man traditionell nur mit Knoblauch und Olivenöl machen, ich füge meistens noch ein Eigelb und ein wenig Zitronensaft hinzu.
Sardellen/ Zitrone
(2 Portionen)
500g Sardellen, geputzt, je nach Größe Kopf und Gräte entfernt.
Mehl
Olivenöl
1 Zitrone
Die Sardellen mit kaltem Wasser abspülen und mit Küchenkrepp trockentupfen, anschließend in dem Mehl wenden.
Das Öl in einer tiefen Pfanne erhitzen und die Sardellen dazugeben. Frittieren bis sie goldgelb sind. Mit Zitronenspalten servieren.
Knoblauch/ Ei
1 Knoblauchzehe
100ml Olivenöl
1 Eigelb
1 Zitrone
Salz
Den Knoblauch im Mörser fein zerreiben, mit einem Stabmixer mit dem Eigelb mischen und langsam das Olivenöl hinzugeben. Mit etwas Zitronensaft und Salz abschmecken.
¡Que aproveche!
P.S.: Ich musste feststellen, dass es ein wenig Übung bedarf bis es wie auf nachfolgendem Foto aussieht, aufgenommen im EL Rinconcillo, Sevilla.
Hallo, ich habe es mit Kieler Sprotten aus der Dose (in Öl eingelegt) probiert – das war auch ganz hervorragend.
Bei der Aioli bin ich ein wenig skeptisch- ich habe in einer Kochschule vermittelt bekommen, dass man eher ein geschmacksneutrales Öl nehmen (Raps- oder Sonnenblumenöl) soll anstelle eines relativ charakterstarke Olivenöls.
Hey, Kieler Sprotten aus der Dose sind auch eine interessante Variante! Was die Aioli angeht, mische ich mittlerweile meist ein neutrales Pflanzenöl mit Olivenöl bis der Geschmack für mich passt. Du hast Recht, nur Olivenöl kann sehr streng bis bitter schmecken. Herzliche Grüße Pia
Die Variante mit den Kieler Sprotten war nur dem Umstand geschuldet, dass ich nicht wusste, wo ich Sardellen auf die Schnelle bekomme…
Moin, die Wahl des Fisches hat mich weniger verwundert als die Tatsache, dass er in Öl eingelegt war! 😉 Aber wenn es funktioniert. Herzlichst Pia
Ja, Aioli wird tendenziell mit Rapsöl gemixt, damit mehr Masse entsteht und es fester wird. Das Ei würde ich auch weglassen und stattdessen Senf und Maracujasaft, sowie milch nehmen.
Lieber Luis, danke für die Tpps, mittlerweile nehme ich Raps- und Olivenöl halb halb. Herzliche Grüße, Pia