Fernweh macht sich breit. Seit Jahren fahre ich um diese Zeit eigentlich immer in die Sonne – eigentlich. Ich kann mich an Zeitenerinnern, da bin ich zweimal in einem Winter dem Sommer hinterhergereist. In den letzten Jahren habe ich mich meistens mit Kapstadt – meiner Herzensheimat – begnügt.
Mein perfekter Tag in Kapstadt? Nach dem Ausschlafen eine Runde an der Promenade von Seapoint joggen, ein entspanntes Frühstück im Village Cafe oder im Blue Cafe mit einem gutem Buch, danach ein wenig am Strand von Clifton chillen und zum Abendessen, je nach Energie, nochmal in die Winelands für ein kleines feines Menü auf einem der Weingüter. Mein perfekter Urlaub in Kapstadt? 21 Tage lang meinen perfekten Tag in Kapstadt verbringen!
Dies Jahr fällt mein winterverkürzender Sonne-Sommer-Strand-Auftank-Urlaub in mitten der Hamburger Winter-Tristesse ganz und gar aus. Es passte einfach nicht in die Gesamtplanung, die andere spannende Ereignisse parat hält – aber davon im Verlauf des Jahres mehr.
Was macht man gegen Fernweh? Einen Urlaub buchen! Für September, bis dahin muss ich mich zusammenreißen, aber mit Vorfreude geht doch alles besser. Wir haben uns ein Haus an der Costa de la Luz ganz in der Nähe unseres Lieblingsstrandes – mit Trampolin, Pferden im Sonnenuntergang und Reaggeabar mit frischem Fisch – gesichert. Und Sonne gibt es dort im September auch noch reichlich.
Was hat das alles mit dem Rezept zu tun, dass ich Euch mitgebracht habe? Nix. Das ist ist lokal und saisonal, kunterbunt und voller Anthocyane, die machen die tolle Farbe des Rotkohls aus (Ich verzichte auf einen Exkurs über Anthocyane, habe mich da aber tatsächlich ein wenig belesen). Es ist lauwarmer Salat oder Gemüse, wie ihr mögt. Es macht Spass und schmeckt und ich kann Euch wieder ein Rezept für Pickles unterjubeln, diesmal von Tim Raue.
Rote Bete, gepickled nach Tim Raue
(2 Glas á 500ml)
500 g rohe Rote Beten
600 ml Wasser
200 ml Weißweinessig
4 EL Johannisbeergelee
1 EL weißer Pfeffer, grob zerstoßen
2 EL Rohrzucker
1 EL Salz
Die Beten schälen und je nach Größe halbieren oder vierteln und auf die Weckgläser verteilen.
Für den Sud die Zutaten zusammen aufkochen, 30 Minuten köcheln lassen, in ein großes Weckglas füllen und verschließen. 1 Stunde in den Dampfgarer stellen, dann abkühlen lassen. Vor dem Verbrauch mindestens 4 Wochen ziehen lassen.
Violetter Salat
(ca 4 Personen)
1/2 Rotkohl
1 Brokkoli
1 Rote Zwiebel
2 Handvoll Walnüsse
100ml Portwein
4El Olivenöl
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
2 EL getrocknete Cranberries
100g Schafskäse
Aceite balsamico
Den Rotkol putzen und in schmale Streifen schneiden. DIe Zwibeln schälen und in Streifen schneiden. Vom Brokkoli die Röschen abtrennen und alles auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech verteilen. Den Portwein hinzugeben und mit Olivenöl beträufeln. Bei 200°C ca 20 Minuten backen. In den letzten 5 Minuten die Walnüsse mitrösten. Die Cranberries und den zerbröckelten Schafskäse über das Gemüse geben. Mit Balsamico, Salz und Pfeffer abschmecken.
Hackbällchen
( etwa 4 Portionen)
500 Lammhack
1 Ei
1 Bötchen vom Vortag
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Bahrat
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
Olivenöl
Das Brot ca 30 Minuten in Wasser einweichen. Die Zwiebeln und den Knoblauch schälen und in einem EL Olivenöl weich dünsten. Das Brötchen gut ausdrücken und zusammen mit der Zwiebel-Knoblauch-Mischung, dem Hack und dem Ei zu einer glatten Masse verkneten. Mit Bahrat, Salz und Pfeffer abschmecken und in einer großen Pfanne mit Olivenöl anbraten und garen.
Die Lammhackbällchen und 2-4 EL der Beten samt Sud über das Gemüse verteilen. Guten Appetit.
Bin gerade zufällig über deinen Blog gestolpert und muss sagen, ich find ihn ganz toll, liebe Pia.
Das Rezept merke ich mir mal vor für kältere Tage, wie ich sehe ist es auch schon eine ganze Weile her, dass du es veröffentlicht hast.
Dein September Urlaub ist jetzt ja auch nicht mehr ganz so fern 😉 Aber ich kenn das, wenn einen die Reiselust packt, dann am liebsten sofort Koffer packen und los.
Liebe Grüße.
xo.mareen
Liebe Mareen, vielen Dank für Deine lieben Worte! Das stimmt, der Septmeber ist nicht mehr fern und der Hamburger Sommer dieses Jahr der reinste Wahnsinn! Herzlichst aus Hamburg, Pia