Nicht erst seit dem koreanisch Kochkurs von der Effilee, nein, auch schon vorher habe ich gerne asiatisch gegessen.
Im Moment allerdings bin ich aber regelrecht verrückt nach Asiatisch: Sushi, Ramen, Pho, Bossam, Bulgogi oder auch cinesisch – ich könnte immer.
Vor zwei Wochen war ich beruflich in Berlin und dachte kurz ich sei im Asia-Himmel. An der Kantstraße reihte sich ein Restaurant an das andere, Peking Enten hingen bei Good Friends im Fenster, Kübel mit Pho standen bei Madame Ngo am Tresen, nebenan bei Kuchi Kant gab es Sushi in schöner Atmosphäre. Ich war hin und weg. Zu guter letzt verschlug es uns nach Schöneberg – ein großartiger Tipp von Miss Violet. Das etwas kühle 80er Jahre Interieur ließ uns zunächst zurückschrecken – die Laune der Raupe Nimmersatt kurzfristig auch – das Essen hat uns aber nachhaltig überzeugt. Das Da Jia Le ist vom Feinschmecker als eines der 40 besten asiatischen Restaurants Deutschlands ausgezeichnet worden. Es gab einen fantastischen rotgebratenen Wolfsbarsch, einen zarten Schweinebauch in Sojasauce geschmort, Dumplings, Gurkensalat in Knoblauch-Essig-Sauce… Das Rindfleich in Chilibrühe nach Sizchuan Art hat mich an meine Grenzen gebracht. Wir haben bestellt als gäb es kein morgen mehr und sind aus dem Restaurant satt und zufrieden rausgerollt.
Passend zu meinem Asia-Wahn habe ich heute das Kimchi-Rezept vom Effilee Kochkurs mitgebracht. Und an dieser Stelle möchte ich mich gerne bei Vijay bedanken, zum einen dafür, dass ich durch ihn mein eigenes Kimchi vorrätig habe, zum anderen für die vielen schönen Einladungen in den letzten Jahren, bei den ich tolle Menschen kennenlernen konnte und die zuletzt in der Party zum zehnjährigen Bestehen der Effilee mündeten! Herzlichen Glückwunsch Vijay und Karen! Macht weiter so! Vielen Dank für das großartige Fest mit – passenden zum Thema – asiatischen Tapas, besternten und anderen interessanten Gästen, fast ohne Fotos und mit viel Wein.
Kimchi nach Frau Lee
(3-4 0,5l Einmachgläser)
1 großer Kopf Chinakohl
75g + 2 Esslöffel grobes Meersalz
1 EL Klebreismehl
kaltes Wasser
7 Knoblauchzehen
25 g frischen Ingwer
300 g Rettich
1 Karotte
1 Apfel, geschält und entkernt
5 Frühlingszwiebeln
8 EL koreanische Chiliflocken (Gochugaru)
4 EL Fischsauce
1 EL Zucker
gerösteter heller Sesam
50g Saeujeot (fermentierte koreanische gesalzene Minischrimps in Salzlake)
Den überstehenden Strunk von dem Kohlkopf abschneiden. Welke Blätter entfernen.
Den Kohlkopf längs durch den Strunk vierteln. Die Kohlbätter sollen unten am Strunk noch zusammenhalten.
Die Kohlstücke in kaltes Wasser tauchen, grob abtropfen lassen und in eine große Schüssel legen. Die Hälfte vom Salz in 1 Liter kaltem Wasser auflösen und zum Chinakohl geben. Die andere Hälfte Salz auf den weißen Teil des Chinakohls Blatt für Blatt raufstreuen. Den gesalzenen Kohl für 3-4 Stunden ziehen lassen und stündlich wenden.
Klebreismehl in 200ml kaltes Wasser mit einem Schneebesen einrühren. In einem kleinem Topf auf mittlerer Hitze aufkochen, dabei kräftig durchrühren, damit das Mehl nicht am Topfboden anbrennt. 2 Minuten auf kleinerer Stufe weiterköcheln, den Topf vom Herd nehmen und kalt stellen.
Rettich, Karotte und Apfel in Julienne schneiden. Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. Knoblauch und Ingwer fein hacken.
Die abgekühlte Klebreismehllösung mit Zucker, Chiliflocken, 2 Esslöffel Meersalz, Fischsauce, Minischrimps (wenn verfügbar) und 2 Esslöffel geröstetem Sesam gut verrühren.
Nachdem der Chinakohl 3-4 Stunden gezogen hat, die Stücke zweimal in einer weiteren großen Schüssel mit kaltem Wasser zügig auswaschen und in einem großen Sieb abtropfen lassen. Den Strunk abschneiden und den Kohl in mundgerechte Stücke schneiden.
Das komplette Gemüse mit der Klebreismehl-Gewürzmischung vermenge und in Vorratsgläser füllen.
Den Kimchi kann man sofort frisch essen oder fermentieren lassen (siehe Tipps unten).
Tipps:
Reifezeit: Nach 1-3 Tagen fängt der Kimchi an zu gären. Nach etwa 1 Woche ist der Kimchi verzehrfertig und etwa 1 Monat lang haltbar (Zeitangaben sind je nach Geschmack!). Älterer säuerlicher Kimchi eignet sich besonders gut für Eintöpfe und zum Braten (z. B. Kimchi-Pfannkuchen).
Ob bei der Fermentation alles klappt, erkennt man an einem säuerlichen Geruch und an kleinen Blasen, die durch die Flüssigkeit an die Oberfläche steigen. Während des Fermentierend den Kimchi immer mal wieder mit einem sauberen Löffel in die Flüssigkeit drücken, sodass er am besten vollständig bedeckt ist.
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