Was soll das eigentlich sein? Eine offizielle Definition von Superfood gibt es nicht. Schaut man im Oxford English Dictionary wird Superfood als „ein nährstoffreiches Lebensmittel, das als für Gesundheit und Wohlbefinden besonders förderlich erachtet wird“ beschrieben. In jedem Fall ist der Begriff Superfood eine super Marketingstrategie. Es lässt sich bereits eine leichte Kritik erahnen und Gefahr laufend mich jetzt unbeliebt zu machen: Ich halte im Allgemeinen nichts von dem Hype um das sogenannte Superfood. Gutes Essen und eine gute Ernährung sind für mich vor Allem ausgewogen, viel Obst und Gemüse, gerne aus regionalem Anbau und saisonal angepasst, Fleisch gehört dazu, selten, dafür qualitativ hochwertig und aus nachhaltiger Tierzucht. Alles in Maßen. Klingt langweilig? Mag sein, aber das ist mein persönliches Superfood. Als interessierte und neugierige Esserin, Genießerin und Foodbloggerin komme ich natürlich nicht umhin, mich mit dem, was derzeit allgemein unter Superfood verstanden wird, zu beschäftigen. Und so habe ich tatsächlich letztens, nach dem ich den ersten Schreck über den Preis überwunden hatte, eine Tüte Chia-Samen gekauft. Zunächst wusste ich nicht wirklich viel mit den kleinen schwarzen Körnern anzufangen und habe mich daher auf verschiedenen Fotoblogs zur Verarbeitung der Samen belesen.
Zunächst habe ich sie über Nacht in Kokosmilch einweichen lassen – und war danach etwas enttäuscht. Das Aussehen und die Konsistenz der gallertartigen Masse ließen mich an Froschlaich denken und einen eigenen Geschmack haben die Chia-Samen auch nicht. Ich wollte so schnell die Flinte nicht ins Korn werfen und ließ beim nächsten Versuch die Chia-Samen in Chai-Tee ziehen – es wurde ein Chai-Chia-Pudding! Der Geschmack des Chai-Tees war großartig, das Aussehen und die Konsistenz der Chia-Samen änderten sich natürlich nicht. Zusammen mit einem fruchtigen Kompott ergab sich ein nettes Frühstück, dem ich allerdings ein altmodisches Müsli oder ein Porridge immer vorziehen würde. Ein schönes Chai-Tee-Rezept findet ihr übrigens bei Denise von Foodlovin Ich habe meinen bei meinem Lieblingsteehändler gekauft.
Wie auch schon Stern Genuss feststellte, alles was Chia-Samen zu bieten haben, findet sich in ausreichendem Maß auch in anderen Lebensmitteln. Ballaststoffe zum Beispiel in simplen und altbekannten sowie Portemornaie-schonenden Leinsamen.
Zugegeben fotogen sind die Samen im kleinen Schwarzen schon – das Supermodel des Superfoods.
Auf meinen Fotos ist Mirabellenkompott abgebildet. Die Mirabellenzeit ist zwar schon vorbei, ich möchte Euch das Rezept aber nicht vorenthalten und die nächste Mirabellensaison kommt bestimmt. Ansonsten kann man natürlich jedes andere Kompott kombinieren.
Chia-Samen
(2 Personen)
4 EL Chia-Samen
200 ml Wasser
4TL Chai-Tee
100 ml Milch
Den Chai-Tee mit 200 ml Wasser 10 Minuten lang köcheln lassen. Die Flüssigkeit dabei auf 100 ml ein reduzieren. Mit Milch auffüllen und die Chia-Samen hinzugeben. Die Samen über Nacht ziehen lassen.
Mirabellen
(4 Weckgläser á 330 ml)
500g Mirabellen
4 EL Passionsfrucht-Essig von Hagen Grote
75g Zucker
Für das Kompott die Mirabellen waschen und entkernen. Zusammen mit Wasser, Zucker und dem Passionsfrucht-Essig aufkochen und auf niedriger Temperatur einköcheln lassen. In sterile Gläser abfüllen.
Den Pudding in Schälchen oder Weckgläser füllen, nach Belieben mit Kompott bedecken und als Topping mit gerösteten Kokoschips bestreuen.
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