Bobotie ist so ziemlich das souligste Soulfood Südafrikas, das ich kenne. Es ist ein Hackbraten bzw. Auflauf. Was das Fleisch angeht, kann man nach Lust und Laune variieren: Wild, Lamm, Rindfleisch… Daneben kommen Früchte und Chutney in den Auflauf, abgerundet wird er mit einer Eiermilch. Dazu wird gelber Reis – Geelrys – und Sambal serviert.
Letzteres habe ich vergessen. Es ging auch so, allerdings hätte ein Sambal einen erfrischenden sauer-scharfen Gegenpart zu dem süß-scharfen Hackbraten gebildet. Für das Sambal hätte man zur Zeit gut Quitten reiben können und mit kleingehackten Zwiebeln, Pfeffer, Salz, Zucker, Essig und grünen Chilis abgeschmeckt servieren können. Dankie well, Tim! Leider kam für uns der Tipp zu spät. Dieses Mal…
Bobotie kommt aus der kap-malaischen Küche. Ürsprünglich stammt es aus Indonesien. Während der Herrschaft der Niederländer wurden von Niederländischen Ostindien-Kompanie Sklaven aus der Region nach Südafrika geholt.
Ein wichtiges Zentrum der Küche ist das Bo-Kaap. Das wunderschöne Viertel mit seinen farbenfrohen Häusern findet sich vielfach als Postkartenmotiv wieder.
Die Geschichte Südafrikas mit seinen Kolonialmächten und der Apartheid ist komplex und leidvoll und hat tiefe Spuren und Wunden hinterlassen, die bis heute spürbar sind. Und trotz oder vielleicht aufgrund der Geschichte habe ich bisher nur freundliche, herzliche, offene und liebenswerte Menchen getroffen.
Besonders Kapstadt ist ein Schmelztiegel der Kulturen und Religionen, die sich auch in Küche und Kulinarik wiederfinden und für mich die wahre ‘Fusionküche’ verkörpern und natürlich auch vor dem Fine Dining nicht halt gemacht haben. Ich liebe es und kann es kaum erwarten endlich mal wieder die Restaurants der Region unsicher zu machen.
Bobotie
(6 Personen)
600g Rinderhack
1-2 TL Wocestersauce
3-4 EL Chutney (z.B. Mrs. H.S. Balls Chutney Orginal, mein absolutes südafrikanisches Lieblingschutney, sollte kein Selbstgemachtes zu Hand sein)
2 EL Aprikosenmarmelade
2 EL Weißweinessig
125 g Rosinen
1 säuerlicher Apfel, geraspelt
3 Schieben Weißbrot
300 ml Milch
2 kleine Eier
3 Zwiebeln
3 cm Ingwer, geschält und gerieben
1 EL Jaipur-Curry Altes Gewürzamt
1-2 EL brauner Zucker
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
4 Lorbeerblätter
Ingwer, Curry, und Zucker in einem Topf bräunen. Die Zwiebeln fein hacken, mit der Butter hinzugeben und glasig dünsten. Die Rosienen, den geriebenen Apfel, die Aprikosenmarmelade, Weißweinessig, Chutney, Worcestersauce und Hackfleisch mischen. Das Weißbrot ohne Rinde in 50 ml Milch einweichen und unter das Hack mischen. Das Hackfleisch mit Gewürzen und Zwiebeln ezwa 30 Minuten köcheln lassen.
In eine Aufflaufform geben. Die restliche Milch mit den Eiern mischen und über das Hack geben, die Lorbeerblätter oben drauf legen. 50-60 Minuten bei 175°C Unter-/Oberhitze im Ofen backen. Mit Geelrys und einem Sambal servieren.
Geelrys – Südafrikanischer gelber Reis
(6 Personen)
200g Basmati Reis, gewaschen und abgetropft
1 EL Butter oder Pflanzenöl
60g Sultaninen
1 TL Kurkuma
1/2 TL Currypulver, z.B. Mumbai Curry vom alten Gewürzamt
1 EL brauner Zucker
ca 480ml Hühnerfond
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
Butter oder Öl in einem kleinen Topf erhitzen, die gewaschenen Reiskörner unter Rühren glasig dünsten. Sultaninen, Kurkuma, Curry und Zucker hinzugeben. Jetzt die Hühnerbrühe unterrühren und alles zum kochen bringen. Dann die Hitze reduzieren und alles etwa 20 Minuten abgedeckt köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
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